Ovisi /lettisch Ovīši/
Es gab zur Zeit der ersten Republik Lettland in Ovisi 51 Höfe, heute sind 10 geblieben. Altertümliche Bauwerke und eigenartiges Zaunsystem haben sich noch in manchen Höfen bewahrt. Das wichtigste Bauwerk ist der Leuchtturm – Ovisi, das ist der älteste Leuchtturm im Lettland (1814. gebaut), der sich erhalten hat. Der Turm ist 38 Meter hoch, und das Licht ist bei gutem Wetter sogar 23 km weit im Meer zu sehen. Eine schöne Aussicht auf Gegend bietet sich von der Leuchtturmhöhe.
Tel. im Leuchtturm: +371 63600364, 26264616
Luzna /lettisch Lūžņa/
Luzna ist ein mehrere Kilometer langes Dorf beiderseits des Flusses Luzna. Es gab dort 1937. 36 Höfe und 2 Landungsplätze für Boote. Luzna wurde in 60 - sten Jahren des 19.Jhs. zu einer Schiffbaustätte. Auf dem Luznu
/lettisch Lūžņu/ - Friedhof ist die letzte Sprachkundige der westlichen Mundart livischer Sprache - Lizete Svanenberga
/lettisch Švanenberga/ (1902. - 1987. begraben).
Mikeltornis /lettisch Miķeļtornis/
Das Dorf bekam die jetzige Bezeichnung (früher - Pize, livisch - Pizā) von dem zur Zarenzeit gebauten Leuchtturm, der Mihailovskij majak nach dem Bruder Sohn des alten Zaren Aleksander des II genannt wurde. Das ist gleich Luzna ein lang ausgedehntes Dorf. Dort befindet sich die evangelische Kirche, die 1893. an der Stelle der alten Blockbau-kirche gebaut wurde. Der mehrmals beschädigte und restaurierte Leuchtturm befindet sich im Dorf und ist zur Zeit der höchste funktionierende Leuchtturm – seine Höhe beträgt 55,6 m über dem Meeresspiegel. Der Friedhof hat sich gut erhalten, dort ist ein Denkmal für den livischen Dichter Janis / lettisch Jānis / Princis/ 1978. aufgestellt. Nur 8 Häuser sind ständig bewohnt.
Es gibt hier auch die 1857. gebaute Pize – Kneipe, wo sich die in der Mitte des 19. Jhs. charakteristische Planung und Baukonstruktionen der Kneipen erhalten haben. Das ist die einzige Kneipe in livischen Dörfen, die sich erhalten hat.
Campingplätz «Mikelbāka» /lettisch «Miķeļbāka»/, Sommercafe, Tel. +371 27884438, martins@mikelbaka.lv
Lielirbe
Das Dorf hat beiderseits des Flusses Irbe (Dizirbe, Ira
/lettisch Dižirve, Īra/) 6 km weit an seiner Mündung ins Meer den Platz gefunden. Es gab 1939. zirka 300 Einwohner und mehr als 70 Höfe im Dorf. Die Schmalspurbahn lief durch das Dorf und gewährleistete das Verkehr mit der Kreisstadt Ventspils, dann Dundaga, Stende und weiter mit Riga
/lettisch Rīga/.
Der Hafen der alten livischen Seeleute befand sich an der Irve - Mündung. Die kleinen Häfen in Kurzeme sind im 14.-15. Jh. entstanden. Lielirbe - Kleinhafen war am Ende des 19. Jhs. und Anfang des 20. Jhs. ein reges Holzhandels- und Verkehrszentrum gewesen. Hier wurden Segelschiffe am Ende des 19. Jhs. und Anfang des 20. Jhs. gebaut. Man baute damals fast in allen Dörfen der kurländischen Meeresküste Segelschiffe, doch die meisten wurden in Lielirbe vom Stapel gelassen. Der heute so ruhige Meeresstrand war am Ende des 19. Jhs. ein reges Holzhandels - und Verkehrszentrum gewesen.
Sikrags /lettisch Sīkrags/
Eine der ältesten livischen Siedlungen, die als ein Dorf schon 1387. in historischen Quellen genannt worden ist. Eins der bedeutendsten kleinen Häfen kurländischer Küste war hier im 17. Jh. enstanden. Es gab im Dorf am Jahrhundertende grosse Warenlager, wo 12000 Lof Roggen 1690. gelagert wurden. Es gab auch ein «Hotel» für Seeleute. Der Pastor von Dundaga J. Bankavs hatte Sikrags in seinem 1721. geschriebenen Gedicht besungen, in dem er schrieb, dass Schiffe aus England, Holland und Lübeck Kohle, Getreide und verschiedene beliebte Waren hierher gebracht hatten, und man hatte zwecks ihrer Lagerung ein Lager in Sikrags bauen müssen. Die kleinen Häfen kurländischer Küste haben ihr Dasein am Anfang des 18 Jhs. (durch den Nordischen Krieg, wirtschaftlichen und politischen Verfall vom Herzogtum Kurland) aufgehört. Sie wurden später nur als Fischerhäfen benutzt.
Die Dorfbebauung hat sich am Anfang der 20. Jhs. verdichtet, weil Kleinhäuser der Fischer und Neubauer gebaut worden sind.
Das Dorf ist ein städtebauliches Denkmal von nationaler Bedeutung, aus diesem Grund sind historische Gebäude, Bebauungstruktur, Strassennetz, Landschaft, die charakteristische Silhouette usw. mindestens im seinen Zentralteil zu erhalten. Die Grenzen dieses städtebaulichen Denkmals sind bei den Höfen Kelki /
lettisch Ķeļķi/, Jaunklavi
/lettisch Jaunklāvi/, Kilasidami, Vinamegi
/lettisch Vīnamegi/, Baznickalni
/lettisch Baznīckalni/ und Vecvalki festgelegt, einschliesslich der Häuser und Gelände zwischen ihnen.
Mazirbe
Mazirbe war früher (von Anfang bis Mitte des 20. Jhs.) ein livisches Fischerdorf und Schiffahrtzentrum, der grösste von Liven bewohnte Ort der kurländischen Küste. Das Dorf blühte in 30.- er Jahren des 20. Jhs. wirtschaftlicht auf – die Fischergenossenschaft hatte eine kleine Fischverarbeitungsfabrik gebaut. Ein Reisender dieser Zeit sagte über Mazirbe: «Mazirbe ist ein grosses Dorf, wo man schon eine Art Geschäftlichkeit einer neuen Stadt spüren kann.» Mazirbe hatte eine grosse Bedeutung im Aufblühen der livischen Kultur gehabt. 1923. wurde in Mazirbe der Verband der Liven gegründet. mit seiner Mühe und Hilfe der verwandten Völker Finnen, Esten und Ungarn wurde Livisches Volkshaus 1938.- 1939. gebaut.
Das prächtigste Gebäude des Dorfes ist die auf dem Hügel gebaute Kirche von Mazirbe, neben ihr steht das Pfarrhaus, wo sich das Gedenkzentrum der evangelischen Kirche heute befindet. Die Peststeine von Mazirbe, Zeugen der Ereignisse der grossen Pestzeit (1710., 1711.) liegen auch dort.
Das Leben Mazirbe ist nicht mehr so dynamisch wie es in der Mitte des 20. Jhs. war, doch das Dorf lebt weiter - es gibt hier eine Internatschule, ein Laden und einige Gasthäuser, das Gebäude der ehemaligen Seefahrtschule als auch der Schiffsfriedhof. Die Fischer betreiben Küstenfischerei.
Livisches Fest wird jährlich am ersten Augustsamstag in Mazirbe mit Beteiligung der verwandten Völker und Freunde aus der ganzen Welt gefeiert.
Kosrags /lettisch Košrags/
Kosrags gilt als das neueste livische Küstendorf – dieses Fischerdorf ist im 17. Jhs. enstanden und mindestens seit 80.- ster Jahre des 17. Jhs. bestanden. Es gab 1826. in Kosrags 78 Einwohner, 4 Bauernfamilien, und 11 Familien der landlosen Bauern. Das war eine ziemlich dicht bebaute Siedlung. Die Höfe befanden sich in einer solchen unmittelbaren Nähe von einander, dass ihre Gärten in Berührung kamen.
Das kleine Dorf Kosrags war ein bedeutendes Wirtschafts- und Kulturzentrum der livischen Küste. Es gab dort die erste livische Dorfschule in der Mitte des 19. Jhs., Wind- und Wassermühle funktionierten dort am Ende des 19. Jhs. und am Anfang des 20.Jhs., und arbeiten Bootsbauer. Die Boote mit Esten – Arbeitsuchern aus der Insel Saaremaa / Ösel / kamen hierher frühlings an. Die Dorfbewohner unterhielten bis zum 1.- sten Weltkrieg enge Beziehungen zu Esten der Insel Saaremaa. Der Bootsbauer und livische Kulturschaffender Didriķis Volganskis hat 1932. den Hafenausbau in Kosrags organisiert. Mit seiner Teilnahme wurde eine Mole 1938. in Kosrags für das Sammeln von Seetang auch gebaut. Die meisten mündlichen Überlieferungen der livischen Folklore sind in Kosrags während der wissenschaftlichen Forschungsreisen aufgeschrieben.
Es gibt heute in Kosrags 13 Häuser, aber nur einige werden ständig bewohnt. Das Dorf wird im Sommer lebhafter, wenn die Urlauber nach ihre Sommerhäuser kommen.
Das Dorf Kosrags ist heute ein städtebauliches Denkmal von nationaler Bedeutung. Von seiner kulturhistorischen Bedeutung zeugt auch die Tatsache, dass Kosrags eines der sechs Kulturdenkmäler Lettlands war, das sich um Eintragung in Liste des Weltkulturerbes beworben hat.
Pitrags
Das Dorf Pitrags ist in den historischen Quellen 1582. erwähnt worden. Es gibt in dieser Liste nur 4 Höfe. Eine Sage erzählt von Gründung von Pitrags: hier sind vier Brüder aus der Insel Saaremaa (Ösel) gekommen und haben die Häuser
Kurg (Kraniche),
Tōriz (Auerochsen),
Sīm und
Jōk gebaut. Diese Höfe gelten als die ältesten Höfe von Pitrags. Die historischen Quellen zeugen, dass Öseler viele Höfe des Dorfes bewohnten. Die historischen Quellen belegen auch, dass die Öseler in mehreren Dorfhöfen gewohnt haben. 1826. wurden elf Höfe mit 190 Einwohnern bei der Seelenrevision im Pitrags aufgezählt. In der Mitte des 19. Jhs. wurde eine Kneipe in Pitrags geöffnet, und einige kleine Höfe sind hier entstanden. Pitrags war ein ziemlich dicht besiedeltes Dorf, wo es 12 Altbauerhöfe und 38 Fischerhöfe (vorwiegend Neubauerhöfe) gab. 48 Höfe wurden nach dem Zweiten Weltkrieg im Dorf aufgelistet.
Es ist am Pitrags - Strand Ruinen der Mole zu sehen. Die Mole ist 1938. zwecks Sammelns vom Seetang und Düngung des kargen Küstebodens gebaut. Das Landwirtschaftsministerium hat eine Entscheidung anlässlich des Bauens solcher Mole in einer grossen nationalen Planung bezüglich Entwicklung der Höfe in Ventspils Gebiet getroffen.
Das am 1902. für persönliche Mittel des Gemeindemitgliedes, Kapitäns Dambergs gebautes Gebetshaus der Baptisten befindet sich im Zentrum von Pitrags.
Viele untergangene Schiffe liegen in Sandbänken von Pitrags, und an der Küste sind die Überreste vieler alten Schiffe nach den Stürmen zu finden.
Saunags
Saunags ist ein kleines Dorf zwischen den Dörfern Pitrags und Vaide. 8 Höfe sind im Piltene - Wackenbuch vom 1582./1583. in Saunags aufgelistet, aber nur 3 Höfe -
Buncke Pritiz,
Melcke Ans und
Walke Angeck sind im Wackenbuch des Landgutes Dundaga vom 1731. im Saunags genannt. Der vierte Hof – Krumini
/lettisch Krūmiņi/ (Kruhming) ist am nächsten Jahr dazugekommen. 1826. wohnten 16 – 17 Personen im jeden Hof, insgesamt 60 Einwohner. Die genannten Höfe bildeten den zentralen Teil des Dorfes.
Zur Zeit sind ungefähr 6 Höfe im Winter bewohnt, doch im Sommer kommen die Badegäste, und dann herrscht reges Leben in ungefähr 28 Höfen.
Vaide
Es sei von hier am günstigsten nach Saaremaa zu fahren.
In Vaide wohnten 106 Menschen 1935. laut Angaben der Volkszählung. Es gab 21 Höfe 1939. im Dorf, die grössten von ihnen sind: «Lazi», /
lettisch Lāži/, «Leksi»
/lettisch Lekši/, «Vecroci»
/lettisch Vecroči/, «Jaunroci»
/lettisch Jaunroči/. Im Hof «Lazi» ist Nika Polmanis (1823) geboren, der erste gebildete Live, er war der Lehrer in Schule der Gemeinde Mazirbe gewesen, die sich damals im Hof «Zoki»
/lettisch Žoki/ des Dorfes Kosrags befand, und auch Küster der evangelischen Kirche in Kolka gewesen.
Im Hof «Purvziedi» in Vaide hat der Forstaufseher Edgars Hausmanis ein grossartiges Geweihmuseum eingerichtet. Mehr als 550 Geweihe bilden die Ausstellung, von ihnen sind zirka 350 Elchgeweihe. Die Museumsgegenstände sind mit Ausnahme von einigen Rehgeweihen keine Jagdtrophäen. Der Forstaufseher hat sie alle bei der Arbeit im Wald gefunden. Hier kann man auch eine Naturschutzausstellung besichtigen.
Übernachtung, Tel. +371 29395624, 63200179.
Kolka
Das Dorf Kolka ist der nördlichste Punkt der kurländischen Halbinsel. Die Sandbank vom Kolkasrags (Kap Kolka ) ragt sechs Kilometer ins Meer hinein, sein Rücken wird von der Ostsee und Rigaer Meeresbucht bespült. Die Wellenhöhe beträgt beim Sturm 7 m. Am Rand der Sandbank befindet sich der Leuchtturm von Kap Kolka auf einer künstlichen Insel.
Kolka wurde als eine Siedlung zum ersten Mal im Gerichtsurteil des Domherrn Warendorf zur Lübeck vom 1387. mit der Bezeichnung «Domesnes» erwähnt. Das war die älteste Bezeichnung von Kolka und wurde in amtlichen Unterlagen bis Anfang des 20. Jhs. gebraucht. Die alten Skandinavier hatten die älteste Bezeichnung dem Kap Kolka — «Domesnes» — gegeben, und das bedeutet — «Kirchenkap». Die Bezeichnung Kolka hat sich im 20. Jhs. festgesetzt. Diese Bezeichnung stammt aus der finnischen und estnischen Sprache: Die estnischen Wörter
kolgas,
kolk und das finnische Wort
kolkka bedeuten einen Winkel, eine Ecke, einen abgelegenen Ort.
Dem Kirchenbuch der Kirche Irbe – Gipka
/lettisch Ģipka/ sind die Angaben zu entnehmen, dass es 4 Höfe 1770. in Kolka - : «Krogi», «Usi»
/lettisch Ūši/ «Vecvagari» únd «Kabriki» - der älteste Hof im Dorf — gab. Es gab 1826. 9 Wohnsitze mit 99 Einwohnern, 1896. – 32 Wohnsitze mit 392 Menschen im Dorf, Kolka entwickelte sich seit Mitte des 19. Jhs sehr geschwindig, als die wirtschaftliche Tätigkeit sich entfaltete, und das Dorf zu einem bedeutenden Zentrum an der Berührungstelle der Ostsee und Rigaer Meeresbucht wurde.
Kolka ist das einzige livische Küstendorf, das sich dank seiner besonderen geographischen Lage auch innerhalb der letzten fünfzig Jahren entwickelt hat.
Viele Einwohner der livischen Küstendörfer siedelten nach Kolka während 1950 – er Jahre aus den Siedlungen über, wo die von der Sowjetmacht gegründete militärische Staatsordnung die Küstenfischerei verboten hatte. Kolka wurde zum Zentrum eines der Fischerkolchosen. Während der 1950–1960 er Jahre wuchs die Zahl der Einwohner in Kolka sehr schnell, neue Häuser, eine Schule, ein Kulturhaus, ein Kindergarten und Fischverarbeitungsfabriken wurden gebaut. Die Fischverarbeitungsfabrik in Kolka gilt als die beste im Lettland.
Melnsils
Melnsils ist das Dorf in der Reihe der von Liven bewohnten Küstendörfer, wo Liven in der Mitte des 20. Jhs. noch wohnten. Es gab zu Beginn des 19. Jhs. sechs Höfe und eine Kneipe in Melnsils, aber am Ende des 19. Jhs. schon 63 Höfe. Es wird erzählt, dass die Burg des Seeräubers Trommelis auf einer hohen Düne am linken Ufer des Flusses Bakupite
/lettisch Baķupīte/ stand. Die Schiffe hatten am Dorf Melnsils auf den Fahrwind gewartet, um den unweit gelegenen Kap Kolka umsegeln.Trommelis hatte die Schiffe beraubt und die Schätze in den Kellern der Burg versteckt. Hohe Dünen ragen in Ufern von Bakupite, von denen sich eine schöne Aussicht auf Kap Kolka bietet.
Campinglager «Melnsils», Tel. +371 28605606, info@melnsils.lv